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Rolle des Endocannabinoidsystems in der Lunge

Endocannabinoide sind körpereigene Botenstoffe, die an sog. Cannabinoid-Rezeptoren binden können. Ihre wichtige Rolle bei der Regulation der Organfunktionen wurde zuerst im zentralen Nervensystem entdeckt. Mittlerweile ist bekannt, dass sie die Homöostase verschiedener Organsysteme beeinflussen können.

In unserer Arbeitsgruppe untersuchen wir den Einfluss des Endocannabinoidsystems auf die Modulation des pulmonalen Blutdrucks sowie die Tonusregulation von Bronchien. Dabei fokussieren wir auf die funktionellen Effekte von Endocannabinoiden und ihre Signalwege.

Daneben testen wir auch den therapeutischen Einsatz von Endocannabinoiden in Krankheitsmodellen der pulmonalen Hypertonie, des Asthma bronchiale sowie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) im Kleintier.

Das Endocannabinoid Anandamid (AEA) erhöht den pulmonalarteriellen Druck über die Fettsäureamidhydrolase (FAAH). Links: AEA induziert im Vergleich zum starken Vasokonstriktor Serotonin (5HT) einen noch ausgeprägteren Druckanstieg in den pulmonalen Gefäßen im Modell der isoliert perfundierten Mauslunge. Rechts: Expression des Enzyms FAAH (rot) in der glatten Muskulatur (grün) von Lungengefäßen, Zellkerne in blau dargestellt. (Wenzel et al. Endocannabinoid anandamide mediates hypoxic pulmonary vasoconstriction, PNAS, 2013)